Im Gespräch mit Erwin Thoma

Erwin Thoma

„Mach`, wofür dein Herz brennt, arbeite nie fürs Geld. Man muss mit Geld umgehen können, denn es ist das Werkzeug, aber nicht das Ziel. Wenn die Reise losgeht, muss man auch den Sturm aushalten, der sicher kommt.“, so Erwin Thoma’s Rat für Start-ups.

Erwin Thoma wollte nie Unternehmer werden, sein Herz gehörte der Försterei. Die Natur war sein Zuhause. Deshalb konnte er dem Angebot der Bundesforste, einen Försterposten am Ende von Nirgendwo zu beziehen, nicht widerstehen. Diesen Wunsch schien sonst keiner zu hegen. Aber seine Frau wagte den Schritt mit ihm in ein Abenteuer ohne Strom, dafür mit Schnee soweit das Auge reichte und fernab jeglicher Zivilisation. Nach sechs spannenden Jahren und den Geburten von drei Kindern war es an der Zeit, den Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen und von der Einsamkeit Abschied zu nehmen. Sie zogen in ein Haus mit modernen Holzwerkstoffen und damit begann auf der einen Seite das Drama, auf der anderen Seite die Zukunft des Unternehmens Thoma. Auch für Erwin Thoma galten damals Spannplatten und Co als ein Teil der modernen Zeit und als normal. Allerdings wurden zwei seiner Kinder schwer krank. Eine Allergie gegen Holzleime war die Ursache. Für den Großvater der Kinder, einen Zimmermann, lag die Lösung auf der Hand. „Wenn das Chemiegraffel den Kindern schadet, dann reißen wir es raus.“ Danke Opa! Gesagt, getan. So entkernten der Opa und Erwin das Haus und ersetzten alles durch Massivholz. Von diesem Zeitpunkt an waren die Kinder wieder gesund. Diese eigene Geschichte bewegte Thoma, sein Wissen weiter zu entwickeln und auch anderen zur Verfügung zu stellen.

Im Gespräch mit Erich Stekovics

Erich Stekovics

“Hab Freude an dem, was du tust und verliere den Konsumenten nie aus den Augen.” gibt Erich Stekovics in unserem Gespräch an GründerInnen weiter.

Es begann in jungen Jahren. Erich Stekovics konnte das Wort Zwetschge nicht sagen. Fetzkenbaum war die wohl schönste Alternative. Schon damals faszinierten ihn Obst und Gemüse. Sein Vater bewirtschaftete einen kleinen Bauernhof und führte ihn sorgfältig in die Thematik ein. Das Wunder Samen faszinierte ihn am meisten, genauer gesagt das Potential in diesen fast tot wirkenden Keimen. Doch dann kam ihm sein Theologiestudium dazwischen, denn für seine Mama kam seine Wunschausbildung zum Koch nicht infrage. Zu sehr wusste sie durch die Tante um die harte Arbeit in der Küche und die wollte sie ihrem Sohn offensichtlich ersparen. Während des Studiums führte ihn ein Arbeitskollege dann in die Kunst des guten Essens ein. Sein Motto: Wer nicht genießt, ist ungenießbar. Durch diesen Kollegen kam Stekovics erstmals in seinem Leben mit wirklich teuren Lebensmitteln in Kontakt. Eines Tages aßen und tranken sie um 7.000 Schilling. Auf der einen Seite schockierte es Stekovics, für Essen so viel Geld auszugeben, auf der anderen Seite wurde ihm schlagartig bewusst, dass gutes Essen mit hervorragenden Lebensmitteln seinen Preis hatte. 2001 gründete er seine Betrieb und begann Biogemüse zu verarbeiten. Ihm war es von Anfang an wichtig, seine Produkte nicht nur zu verkaufen. Er lud Menschen in seinen Betrieb ein, um ihnen zu zeigen, wie Lebensmittel entstehen und wachsen. Heute ist er als Tomatenkaiser überall bekannt.

Im Gespräch mit Renate Gruber von CupCakes-Wien

Renate Gruber CupCakes

“Der Erfolg ist nicht zu 100% planbar. Unglaublich viel Fleiß ist notwendig – mehr Fleiß als Talent und ein bisschen Glück.”, erzählt mir Renate Gruber.

New York und Stockholm verdanken wir CupCakes-Wien von Renate Gruber. Denn dort traf sie zum ersten Mal auf Torten- und Fooddesign. Es faszinierte sie, dass man Blumen aus Zucker herstellen konnte. Gruber war keine Patissière, aber seit jeher handwerklich geschickt. So wurde aus ihrem anfänglichen Hobby eine tolle Geschäftsidee. In der unkonventionellen Idee lag die Kraft. Hätte sie 2010 mit Sachertorte, Topfenstrudel & Co ein Geschäft gegründet, wer weiß, ob ihr irgendjemand Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Aber diese neue Art der Gestaltung von Kuchen, das Cremehauberl und die ausgefallenen Torten mit ihren schönen Dekorationen, zogen alle in ihren Bann.

 

Im Gespräch mit Reinhard Kepplinger von der Grünen Erde

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“Damit man langfristig erfolgreich ist, bedarf es viel Zuversicht, viel Hartnäckigkeit, viel Ausdauer und der nötigen Kombination von Kreativität und kaufmännischem Verstand. Menschen erleben gerne neue und kreative Ideen.”, so Reinhard Kepplinger.

Anders zu leben und zu arbeiten, abseits der vorgegebenen Strukturen, das war das Ziel von den Grüne Erde Gründern – ein echtes Kind der grün-alternativen Bewegung der frühen 80er Jahre. Der Wunsch, aus dem System auszubrechen und nicht Teil dessen zu sein, zeigte seine Wirkung. Produkte zu verkaufen, die für Menschen keinen Sinn machten, dafür war Kepplinger nicht bereit, sein Leben zu 22 verbrennen. Lieber jobbte er, als nach seinem Studium vorhandene Jobangebote der Global Player anzunehmen. Hut ab! Karl Kammerhofer entwickelte damals eine gesunde Schlafmatratze mit einem tollen Schlafklima und Kepplinger hatte endlich ein sinnvolles Produkt, hinter dem er stehen konnte und von dem die Welt profitierte. Über hunderte Produkte folgten.

 

Doria Pfob im Gespräch mit Johannes Gutmann von Sonnentor

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“Wenn du selbständig werden willst, mach’ es nicht um schnell reich zu werden. Wenn es dein inneres Ziel ist, tu’ es, aber du wirst nicht glücklich werden. Geteilter Erfolg ist doppelter Erfolg. Denk’ in Kooperationen und nicht in Gewinnmaximierung. Denk’ an Nachhaltigkeit, das ist das Rückgrad von Österreich.”, so Johannes Gutmann.

Sonnentor entstand aus einer Krise heraus. Johannes Gutmann wurde gekündigt. Nach einem Tag der Trauer fasste er den Mut zur Selbständigkeit. Seine Kooperationspartner waren schon damals die Bauern. Er sagte ihnen: “Ich bin kein Lagerhaus und ich habe auch kein Geld, um dir deine Ernte abzukaufen, aber du hast Platz und hast eine Familie und eine Oma, der nach dem Essen langweilig ist und die nichts zu tun hat. Sag ihr, sie soll mir Tees abpacken und ich zahle dir das Doppelte von dem, was dir andere für die Rohstoffe zahlen.”

So war Sonnentor eine Geschäftsidee, von der viele profitieren, Danke Johannes Gutmann.

 

Im Interview mit Leo Hillinger

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“Ein gutes Produkt verdient ein gutes Marketing. Ein schlechtes Produkt ist mit einem guten Marketing schneller tot. Wenn du Printwerbung schaltest, dann denkt der Kunde: ‚Oh mein Gott, der hat es notwendig, der muss werben, um sein Produkt verkaufen zu können!‘”, so Leo Hillinger im Gespräch mit Doria Pfob.