Der Clan

Liebe LeserInnen! Der folgende Beitrag ist Teil der Reihe „Der Traumjob ist kein Zufall“ von Doria. Heute können Sie Teil 12 dazu lesen. Die vorherigen Artikel finden Sie im Archiv oder mittels Klick auf „Ältere Beiträge“. Die nächsten Beiträge erscheinen wöchentlich am Blog. Viel Spaß beim Lesen und Ausarbeiten!
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Der Umgang mit schwarzen und weißen Schafen

Während ein Netzwerk laut Duden „eine (locker) organisierte Gruppe von Personen mit gleichen Interessen, die sich gegenseitig unterstützen, in dem sie sich z.B. mit Informationen versorgen“ ist, sind sich die Menschen in einem Clan doch noch ein Stück weit näher, denn, wie es weiter im Duden heißt, bezeichnet Clan „eine Gruppe von Menschen, die durch verwandtschaftliche Beziehungen oder gemeinsame Interessen verbunden ist“. Netzwerke sind schon wertvoll, aber ein richtiger Clan ist weit mehr als nur ein plumpes 0815-Netzwerk.

Es ist die Gruppe von Menschen, denen wir uns zugehörig fühlen und die uns fördern, die uns im Denken ähnlich sind, aber nicht gleich. Uns mit Ihrem Know-How und ihrer positiven Energie unterstützen, unser Element zu leben.

Niemand ist gerne ein Außenseiter, ein schwarzes Schaf, das abseits der Gruppe steht, das mehr Kritik erfährt als Unterstützung. Wir alle wollen uns anderen zugehörig fühlen und der Wunsch danach in uns ist so immens groß, dass wir sogar bereit sind, dafür unsere wahren Wünsche zu unterdrücken oder aufzugeben. So lernen wir schon von Kindesbeinen an uns zu verbiegen, uns durch die Bewertungen anderer anzupassen, anderen gefallen zu wollen und unser Lcht unter den Scheffel zu stellen. Durch die Bewertungen anderer und durch unsere Reaktion darauf manipulieren wie uns oft selbst, denn Manipulation beginnt dort, wo Bewertung stattfindet.

Vor kurzem hat mich ein Kunde gefragt, wie er ein härter Typ werden könne. Ich sagte zu ihm: „Sie meinen, dass Sie es nicht mehr allen recht machen wollen und jeder alles von Ihnen bekommt, was er will?“. Er  bajahte. „Ich schätze Ihre Frau liebt Sie dafür.“ Er nickte und strahlte mich an. „Und das wären Sie bereit aufzugeben?“. Er wirkte beschämt.

Ich sagte ihm, dass es von diesen Menschen genug gäbe und wir nicht mehr davon brauchen. Er solle nur lernen, sich im richtigen Umfeld, in seinem Clan, zu bewegen und diese Fähigkeiten jenen Menschen zur Verfügung zu stellen, die es auch wertschätzen können. Es heißt aber nicht gleich, dass wir unseren liebgewonnenen Menschen den Rücken kehren müssen. Während Anpassnung an sich nichts Schlechtes ist, weil es mit Zusammengehörigkeit zu tun hat, ist das Gefährliche am Zusammengehörigkeitswunsch der mögliche Verlust unserer Kreativität, wenn wir nur noch das umsetzen, was ohnehin schon da ist. Dieser Verlust der Kreativität gleicht einem Entwicklungsstillstand.

Aber wie können wir das schwarze Schaf in uns leben, wenn unser Wunsch nach Zusammengehörigkeit so groß ist?

Ihr Element können Sie nur dann leben, wenn die richtigen Leute um sie versammelt sind, Menschen, die Ihre Sprache sprechen. Sie geben Ihnen Bestätigung, Inspiration und machen Mut. Wenn wir merken, dass diese Menschen um uns herum, warum auch immer, uns daran hindern unserem Element zu folgen, oder sie uns nicht verstehen, dann müssen wir die Gruppe verlassen, oder zumindest die Zeit, die wir mit ihr verbringen, reduzieren. Der richtige Clan sorgt dafür, dass wir uns weiterentwickeln und Menschen im Gegenzug auch wieder etwas zurückgeben können.

Der richtige Clan entsteht oft automatisch, wir entwickeln freie Antennen für Menschen, die unsere Ideen bereichern. Achten Sie nicht nur auf die Sympathie; sondern darauf, wer das ganze System bereichert. Wenn eine Gruppe sich zu ähnlich ist, besteht die Gefahr mit dem Blick nicht über den Tellerrand zu kommen. Sorgen Sie für mehr Diversität in Ihrem Clan, um den Input zu erhöhen.

Und was passiert, wenn man sich den Clan nicht aussuchen kann?

Wenn Sie sich vielleicht oft fragen, warum Sie einen Job nicht bekommen haben, obwohl Sie alle Anforderungen erfüllen, dann aus dem Grund, dass „gute“ Unternehmen darauf achten, ob Sie in Ihren Clan passen.

Fragen Sie sich deshalb einmal: Welche Menschen, Bücher, Blogs, Veranstaltungen, Arbeitgeber, Experten bereichern mein Element bereits? Wer und was alles wird mich in Zukunft bereichern können? Von wem muss ich mich zukünftig distanzieren? Sie müssen sich mit Ihren Ideen nicht als Außenseiter fühlen. Wenn Sie das nächste Mal wieder denken, Sie wären ein schwarzes Schaf und niemand versteht Sie, überlegen Sie sich, ob Sie auch den richtigen Clan um sich haben, in dem Sie auch Ihr Element leben können. Und denken Sie daran, Ihr schwarzes Schaf hilft Ihnen dabei, anders zu sein.

Wer sind Ihre Schafe? Überlegen Sie!

  • Welche Menschen in meinem Umfeld geben mir Unterstützung und Energie?
  • Welche machen mich kleiner und sind wenig hilfreich für meine Ideen?
  • Wie viele verschiedene Clans habe ich überhaupt?
  • Welche Experten und Persönlichkeiten bringen mich meinem Ziel näher?

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