Wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich unter widrigen Bedingungen trennen, ist das nicht lustig. Wenn alles den Bach runter geht, steht die Kündigung im Haus. Jeder leidet darunter, mehr jedoch der Arbeitnehmer, da er sich meistens demotiviert und nicht wertgeschätzt fühlt. Zumal muss er sich dann auch noch rechtfertigen, warum er jetzt arbeitslos ist. Schlimme Situation, hat doch alles mal gut begonnen. Was ist übrig geblieben – negative Gedanken. Dabei war die Arbeit toll, es hat Spaß gemacht, Dinge liefen so gut, wäre da nicht diese eine Person gewesen.
Es folgen Jobs, die einen nicht glücklich machen, oder Phasen, wo man gar keinen hat. Und dann erfährt man eines Tages, dass neue Stellen beim letzten Arbeitgeber frei werden. Was tun? Kann man zurückkehren oder ist der letzte Arbeitgeber, wenn man nicht im Guten gegangen ist, tabu?
Liebe Leser, natürlich ist das möglich, vor allem dann, wenn es sich um einen großen Arbeitgeber handelt, mit über 500 Mitarbeitern. Dann gilt es den “Werbungsprozess” wieder aufzunehmen und folgende wichtige Tipps zu beachten.
Den guten Ruf wieder herstellen. Wenn Ihnen Unrecht widerfahren ist, jemand Ihren Ruf ruiniert hat, dann kann sich das im Unternehmen wie ein Lauffeuer ausbreiten. Gute Nachricht – der Mensch hat ein kurzes Gedächtnis, wenn es nicht ihn selbst betrifft. Das heißt, Abteilungen und Kollegen, die nicht mit Ihnen gearbeitet haben, werden sich selten nach zwei Jahren, an diese Geschichte erinnern. Um auf Nummer sicher zu gehen, gilt es jedoch sich gut vorzubereiten und Überzeugungsarbeit zu leisten. Überlegen Sie sich dazu, wer Ihnen von den ehemaligen Chefs und Kollegen wohl gesonnen ist, Ihre Arbeit damals wertgeschätzt hat und selbst im Unternehmen einen ausgezeichneten Ruf genießt. Wenn es diese Menschen gibt und die sollte es geben, sonst wird es schwieriger, dann kann man diese für ein Referenzschreiben nutzen, also für positive Mundpropaganda. Menschen, die im Unternehmen etwas zu sagen haben, oder jene die durch ihre Expertise geschätzt werden, schenkt man Glauben. Fragen Sie diese ehemaligen Kollegen, ob sie Sie im Bewerbungsprozess unterstützen können. Lassen Sie es sich von ihnen schriftlich geben: dass die Zusammenarbeit mit Ihnen Früchte getragen hat, Ihre Kompetenzen dem Unternehmen viel gebracht haben und Sie ins Unternehmen aufs Wärmste zurück empfohlen werden. Diese Referenzschreiben kann man im Bewerbungsschreiben oder beim Gespräch gezielt einsetzen. Dies hilft im Notfall den guten Ruf wieder herzustellen. Von selber tut er es nicht, der ruinierte Ruf (Schwächling!), da helfen nur Menschen mit guter Reputation. Mit den positiven Rezensionen trifft dann eine schlechte Meinung auf sechs gute. Da wird dann die eine Grausige ziemlich unglaubwürdig. Wir dürfen nicht zulassen, dass eine einzelne Person unseren Weg verhindert. Haben wir viele Fehler gemacht, bitte, dann müssen wir auch die Verantwortung tragen. Sonst hat unser guter Ruf viel Engagement zur Wiederherstellung verdient, setzten Sie sich für ihn ein.
Sich mit dem Vergangenem versöhnen. Irgendwie haben wir gelernt, mehr auf das Negative statt auf das Positive in unserem Leben zu schauen. Das wiederum sorgt für Depression und Frustration. Und das ist für den Bewerbungsprozess absolut nicht förderlich. Die Lust auf Neues muss höher als der Frust der Vergangenheit sein. Sie strahlen aus, was Sie denken! Wenn Sie jedes Mal an den Scheiß (tschuldigung) von früher denken, bringt Sie das nicht weiter, es zieht Sie runter! Das können nur Sie ändern, indem Sie positiv zurückblicken, sich der schönen Momente bewusst werden. Das heißt ja nicht, dass das was Ihnen eine Person angetan hat, plötzlich tutti paletti sein soll. Das wird nie ok sein. Mir ist wichtig, dass Sie sich mit der Situation aussöhnen. Und jene Momente Ihre Erinnerungen dominieren, die es wert sind sich zu erinnern. Dazu machen Sie sich am besten eine Liste mit jenen Punkten, die Ihnen damals bei Ihrer Arbeit Freude bereitet haben. Haben Sie gut mit Teamkollegen gearbeitet? Konnten Sie Ihre Kompetenzen einsetzen? Erhielten Sie Lob? Sind Sie gerne zur Arbeit gegangen? Waren Ihre Kunden oder Partner ein gutes Umfeld? Konnten Sie Dinge vorantreiben? Was alles außer der misslichen Situation mit dieser einen Person, bereitete Ihnen Freude?
Oft erlebe ich, während meine Kunden mir von den positiven Momenten berichten, wie sich ihre Physiologie ändert, wie sie zu strahlen beginnen. Ich strahle da immer gleich mit, weil es so schön ist diese erfreuliche Veränderung erleben zu dürfen. Ab hier kann ich erkennen, wie gerne sie eigentlich im alten Unternehmen gearbeitet haben. Diese Haltung, diese Sichtweise ist für die neue Bewerbung so wichtig. Zu vermitteln, wie gerne man wieder zurück kommen möchte. Erzählen zu können, worin man gut war, was man wieder erleben möchte, etc. Das wirkt anziehend, Gram und Frust wirken abschreckend. Lösen Sie sich davon.
Wenn Sie die Liste mit den angenehmen Arbeitssituationen erstellt haben, also jene Tätigkeiten und Momente, die es auf jeden Fall wert sind, wieder für das ehemalige Unternehmen zu arbeiten, bringen Sie sie sichtbar in Ihrer Wohnung an, damit Sie sich selbst immer wieder mit den positiven Faktoren der Vergangenheit konfrontieren. Wir sollten entscheiden, was in unserem Leben dominiert. Wollen Sie ans Negative oder ans Positive denken? Was bringt Sie weiter? Mit dem Sichtbar machen der schönen Seiten, verändern sich auch unsere Gedanken. Eine bessere Ausstrahlung ist die Folge.
Aus Fehlern lernen. Jetzt arbeiten wir an einer weiteren Liste. Für einen Streit braucht es mindestens zwei Personen. Einer alleine hat nie schuld, auch wenn wir das oft denken oder uns sogar wünschen. Es gehören immer zwei dazu. Was immer passiert ist, Sie haben Ihren Beitrag dazu geleistet. Sorry das ist so, da werden jetzt viele nicht glücklich sein mit meinen Worten. Auch wenn Sie passiv beteiligt waren, war es eine Beteiligung. Und in Zukunft gilt es nun aus den Schwächen zu lernen, damit sie uns nicht nochmal passieren müssen. Schreiben Sie dazu jene hinderlichen Verhaltensmuster von sich selbst auf, die zur misslichen Stimmung beigetragen haben und die schlussendlich zur Kündigung führten, auf. Zum Beispiel: habe keine Grenzen aufgezeigt, habe keine aktive Hilfe angeboten, wahr unehrlich. Was auch immer, seien Sie bei diesen Punkten ganz ehrlich zu sich selbst. Wenn Sie diese Liste fertig haben, sind es jene Punkte, die Sie in der Zukunft im Griff haben müssen, damit sich die Spirale nicht wieder nach unten dreht. Es sind jene Kompetenzen, die Sie erlernen sollten. Eben wie oben: Grenzen setzen lernen, aktiv dranbleiben auch bei schlechter Stimmung, etc. Das ist Ihr Beitrag, dass es beim nächsten Mal gut laufen kann. Wir können andere Menschen nicht ändern, nur uns selbst. Jede Veränderung ändert auch den Weg. Mit unserem Verhalten unterrichten wir Menschen, wie sie mit uns umgehen dürfen. Ob wir uns anschreiben lasse, oder ob wir Grenzen setzen. Wenn wir uns anschreiben lasse, unterrichten wir die anderen, dass dies bei uns möglich ist. Wenn wir es stoppen, dann wissen die anderen bescheid, dass das bei uns nicht geht. Also lernen Sie aus Ihren Fehlern und verändern Sie so den Weg.
Wenn Sie diese drei Punkte beherzigen, dann steht Ihnen bei Ihrer Bewerbung beim alten Dienstgeber nichts mehr im Weg und ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg.
Brauchen Sie noch ein individuelles Coaching, dann melden Sie sich bei mir.
Ich freue mich, Sie zu inspirieren.
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